Südburgenland

Die ursprünglichste Weinlandschaft des Burgenlandes erstreckt sich von Rechnitz im Norden bis nahe Güssing in den Süden. Die Rebfläche beträgt insgesamt etwa 515 Hektar. Die authentischen Rotweine, speziell vom Blaufränkisch, sind von einer besonders mineralischen Würze geprägt. Elegante, pikante Weißweine setzen Akzente, ebenso die urtümliche Spezialität des Uhudlers.

Die Betriebsstrukturen hier im Südburgenland sind äußerst bemerkenswert, größtenteils Nebenerwerbswinzer bewirtschaften neben wenigen größeren Betrieben die kleine Rebfläche. Vermarktet wird ein großer Teil der Produktion über zahlreiche Buschenschenken. Zu Recht hat sich das Gebiet selbst die Bezeichnung "Weinidylle" gegeben. Das pannonische Klima ist auch hier wirksam, aber in der Landschaft schwingt schon ein Hauch Steiermark mit.

Vor allem der Eisenberg hat große historische Bedeutung und fungiert zusammen mit dem Deutsch Schützener Weinberg als weinbaulicher Mittelpunkt des Gebietes. An den Hängen bilden kristalline Gesteine und in den Niederungen schluffig-tonige Ablagerungen die Basis für vielfach lehmige Böden. Sie verleihen dem Blaufränkisch als Hauptrebsorte eine finessenreiche Note. Das Ergebnis sind originäre, eigenständige bis eigenwillige Weine mit großen Ressourcen, die Lage, Boden und Klima perfekt widerspiegeln. Meister dieser Disziplin sind die jungen Winzer rund um Deutsch Schützen. Die typischen Blaufränkisch im Südburgenland werden ab Jahrgang 2009 unter der Bezeichung Eisenberg DAC ( Eisenberg DAC Reserve ab Jahrgang 2008) vermarktet.

Um Rechnitz im Norden und Moschendorf im Süden entstehen außerdem besonders fruchtige und spritzige Welschrieslinge und Weißburgunder. Auch am Csaterberg nahe Kohfidisch und entlang der Pinkataler Weinstraße vom Wintener Weinberg über den Kulmer und Gaaser Weinberg werden in schöner idyllischer Umgebung mit vielen Kellerstöckeln interessante Weine gekeltert. Um Heiligenbrunn und Moschendorf, im äußersten Süden, begegnet man dem Uhudler, einer besonderen Weinspezialität, die aus Direktträger-Hybriden gekeltert wird und mit ihrem Duft nach wilden Erdbeeren viele Liebhaber hat.

Zwar ist die Gegend immer noch ein Geheimtipp weit ab von überlaufenen Weinzentren, doch die Thermenlandschaft, die Festspiele auf der Burg Güssing und die verträumte Landschaft locken immer mehr Touristen an, ohne die Weinidylle zu zerstören.

© ÖWM

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